Der Infoblog über Gundlitz

Winklas im Perlenbachtal

Einen sehr kurz­wei­li­gen und inter­es­san­ten Abend erleb­ten die Besu­cher des Vor­tra­ges über Winklas von Hel­mut Hen­nig. Davor zau­ber­te die Gund­lit­zer Küchen­crew fei­nes gold­gel­bes Kass­ler mit Kraut und Bröt­chen auf den Tisch. 

Frisch gestärkt konn­te man dann Wor­ten und Erzäh­lun­gen von Hel­mut Hen­nig lau­schen. Er berich­te­te von den frü­he­ren Zei­ten, vor allem aus Winklas, auch Loch genannt, in dem vor 1900 noch Bau­ern­hö­fe stan­den und betrie­ben wur­den. Dabei zeig­te er vie­le Bil­der und Skiz­zen aus den letz­ten hun­dert Jah­ren. Inter­res­sant war das die Stadt Kulm­bach dort die Brun­nen errich­te­te und teil­wei­se Grund­stü­cke zwangs­ent­eig­nen ließ. Vor allem die Mül­ler haben sich gegen den Was­ser­ab­bau stark gewehrt. Lei­der ohne Erfolg. 

Das Wahr­zei­chen von Winklas war unbe­strit­ten das Gebäu­de, das nach den Kriegs­jah­ren als Kin­der­er­ho­lungs­heim genutzt wur­de. Anschlie­ßend wur­de es als Forst­haus und Gast­haus genutzt und danach von dem bekann­ten Kunst­ma­ler Georg Maje­wicz bewohnt, der es als Ate­lier bis zu sei­nem Tod nutz­te. 1992 wur­de das Gebäu­de lei­der still und heim­lich abge­ris­sen, was vie­le Ein­hei­mi­sche bis heu­te noch bedauern.

Zu die­sen gan­zen Geschich­ten gibt es auch ein Buch das Hel­mut Hen­nig ver­fass­te und ver­le­gen ließ. Es nennt sich „Streif­zü­ge durch die Geschich­te Stamm­bachs“, Band III und kann bei ihm per­sön­lich erwor­ben werden.

Nach dem Vor­trag infor­mier­te Johan­nes Pit­troff noch über das grau­si­ge Mord­ge­sche­hen dass sich in Winklas im Jahr 1911 dort zuge­tra­gen hat­te. Ein Weber erschlug dort sei­ne Kin­der im Haus und floh nach der abscheu­li­chen Tat. Er stell­te sich jedoch kurz dar­auf der Gen­dar­me­rie und wur­de ver­haf­tet und ver­ur­teilt. Das Ver­bre­chen hat­te soviel Auf­se­hen erregt dass sogar die Münch­berg-Helm­b­rechtser Zei­tung mit einem Extra­blatt dar­über informierte.

Zum Schluß zeig­te Regi­na Schramm noch gesam­mel­te Bil­der aus Gund­litz von frü­her. Zuse­hen waren vie­le Auf­nah­men von der Flur­be­rei­ni­gung, von Fest­ak­ti­vi­tä­ten und alten schon längst abge­ris­se­nen Gebäu­den, wie z.B. die alte Schmie­de die am Run­dell stand. Es war schon sehr inter­es­sant zu sehen was sich alles im Lau­fe der Jah­re so ver­än­dert hat.